Dienstag, 6. November 2012

Neue Akustiknorm und neue Denkansätze für Lärmschutz und Schallschutz im Büro

Ihr Akustikberater Andreas Stock
www.akustikberater.org
Tel. 02053 997 93 / post@rollster.de 

Seit diesem Jahr werden Schallschutz und Lärmschutz im Büro ganz neu
bewertet und gemessen. Mit der DIN ISO 3382-3 wird vor allem bewertet,
wie stark sich Menschen im Büro von Ihrer Arbeit durch die Gespräche
anderer abgelenkt werden.





Früher wurde die Akustik im Büro vorrangig zu verbessern gesucht, in
dem  man Nachhallzeiten und Schallpegel im Großraumbüro und Callcenter
reduzierte und somit ein angenehmeres Akustikklima erzeugte. Ferner
wurde im Rahmen der Psychoakustik eine angenehme Geräuschkultur mit
einer entschärften Tonbeschaffenheit der Bürogeräusche zu erreichen.

In jedem Fall wurde die Vermeidung des sogenannten Lombardeffektes
angestrebt, damit der Mensch der seine eigenen Worte immer schwerer
im lauten Büro verstehen kann nicht dagegen durch eine lautere Stimme
anzukämpfen versucht was logischerweise eine eigene Dynamik zum
Nachteil des Lärmpegels entwickelt.

Zur Vermeidung des Lombardeffekts werden in der Regel einfach Mittel
angeführt wie die Installation von Akustikwänden, Auftischwänden für
Callcenterkabinen, Böden werden mit Teppich versorgt, Wandflächen mit
Akustikbildern behängt, Fenster mit Schallschutzrollos ausgerüstet,
Schrankrückwände bekommen Absorberaufbauten und Deckensegel helfen in
der Summe um diesen Lombardeffekt  zu unterbrechen und somit wäre man
schon einen entscheidenden Schritt weiter gekommen, wenn man nicht
eine wichtige Sache vergessen hätte.

Der sogenannte irrelevante Spracheffekt führt in einem komplett aus-
gerüsteten Großraumbüro, dass nun über eine große Entfernung die
Wörter und Sprache noch klarer verstanden werden können und somit
eine besondere Belastung der einzelnen Arbeiter im Büro auftritt,
da das Gehirn immer unbewußt versucht die Wörter und Sprache zu
entschlüsseln. Das führt bei einem besseren Akustiklima jedoch zu
einer anderen Belastung - dem irrelantem Spracheffekt. Dieser kann
jedoch ebenfalls entschärft und minimiert werden. Dazu dient dann
die neue Grundlage der o.g. DIN Norm. Mitteln des Sprachverständlich-
keitsindexes, einer physikalischen Größe, die die Übertragungs-
qualität unter Berurteilung der Sprachverständlichkeit beschreibt,
wird ein Abstand zu Sprachquelle ermittelt, der angibt, ab welchem
Abstand wieder störungsfrei gearbeitet werden kann.

Je kleiner dieser Abstand ist desto besser sind die Arbeitsbedingungen
im Büro. Die DIN EN ISO 3382-3 gibt als Zielwert einen Ablenkungsab-
stand von max. 5 m vor. Ohne abschirmende Raumteiler zwischen den
Arbeitsplätzen ist dieser Wert nicht zu erreichen.

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